Ein Zahnarzt aus Halle als Sportschütze
Eine Begriffsklärung
Trap Shooting ist neben dem Skeet Shooting eine von zwei wichtigen Disziplinen im Tontaubenschießen. Beide Disziplinen unterscheiden sich wesentlich. In beiden Fällen wird mit einem Schrotgewehr auf das Ziel, in dem Falle die Wurftaube geschossen.Beim Trap Shooting wird die Wurftaube meisten aus einem Bunker im Hang maschinell in die Luft geschleudert. Der Sportler hat dann zwei Schüsse, um die Taube zu treffen. Dabei ist die Flugbahn wie Flugrichtung, Flughöhe und Flugwinkel dem Schützen nicht bekannt. Die Wurfscheibe gilt als getroffen, wenn ein sichtbares Teilchen von ihr abspringt.
Im Sozialismus verpönt aber trotzdem gefördert
Das Trap Shooting ist eine olympische Disziplin und wird gern als Sport der Reichen in den Medien dargestellt. In der damaligen DDR wurde dieser Sport, obwohl als „Kapitalistensport“ verpönt, sehr stark gefördert, da er mit in den Medaillenspiegel der Olympischen Sommerspiele zählte und sich somit die damalige DDR als führende Sportnation darstellen konnte.
Nur die Medaillen-Spiegel zählt
„Obwohl das Wurftaubenschießen im damaligen Sozialismus den Ruf eines Sportes für Reiche – also für Kapitalisten – hatte und somit nicht ganz so politisch korrekt war, wurde er trotzdem extrem gefördert.“; weiß Roger Barz zu berichten. „Denn der Sport war eine olympische Disziplin und brachte der damals DDR Medaillen im internationalen Medaillen-Spiegel und war für die Propaganda der SED (damalige Regierungspartei) äussert wichtig.“, führt der Inhaber der Praxis Zahngesundheit Halle abschließend aus.
Für die Zahnarztpraxis eine gute Erfahrung
„Das Tontaubenschießen war für mich nicht nur ein Sport. Es prägte auch meine Verhaltensweise, denn bei dieser Sportart gilt es – anders als beim Schachspielen – darum, schnell eine Entscheidung zu treffen. Zögern ist hier nicht gefragt, wenn man für den ersten Schuss 0,6 Sekunden und für den zweiten Schuss noch mal 0,4 Sekunden Zeit hat. Die Erfahrung, keine zögerlichen Entscheidungen zu treffen, hilft mit in meiner Praxis bei den Behandlungen und wird auch von den Mitarbeitern meines Teams sehr geschätzt.“
Ein erfolgreicher Sportschütze
Zahnarzt Roger Barz trainierte diesen Sport im Trainigszentrum in Pretzsch, was sich nur unweit von Bad Schmiedeberg befindet. Hier begann auch die Karriere von Jörg Damme. 1983 gewann Damme seinen ersten Meistertitel der DDR, weitere folgten 1985, 1986, 1988 und 1990. 1986 erreichte Damme bei der Weltmeisterschaft in Suhl den zweiten Platz hinter Miroslav Bednarik aus der Tschechoslowakei. Im folgenden Jahr gewann Damme bei der Europameisterschaft und belegte bei der Weltmeisterschaft erneut den zweiten Platz, diesmal hinter Dmitri Monakow. Bei den Olympischen Spielen 1988 belegte Damme den 15. Platz, während Monakow vor Bednarik gewann. Seinen größten Erfolg erreichte Jörg Damme 1990, als er bei der Weltmeisterschaft in Moskau mit Weltrekordleistung von 200 Wurfscheiben im Vorkampf sowie 224 Wurfscheiben insgesamt den Titel vor den Italienern Daniele Cioni und Marco Venturini gewann.