Ein Zahnarzt und seine neue Behandlungseinheit
Ein Zahnarztstuhl wirft Fragen auf.
Was war denn am 01. April in der Praxis Zahngesundheit Halle los? Ein schlechter Aprilscherz? Fake News? Unsere Internet-Community rätselte, als dieses kleine Video über die sozialen Netzwerke verteilt wurde:
Erfahren Sie hier in diesem Beitrag, wie es dazu kam. Warum der gute alte Stuhl plötzlich ausgedient hat und was jetzt im Behandlungszimmer von Zahnarzt Roger Barz steht. Viel Spaß beim Lesen und Video gucken!
Wenn der alte Behandlungsstuhl ausgedient hat
Ein Sofa mag jeder und auch eine Couch ist für viele ein wunderbarer Ort. Doch wohl kein Liegemöbel ist mit solchen Emotionen und manchmal auch Ängsten verbunden, wie der Behandlungsstuhl beim Zahnarzt.

Während der gepflegte Powernap auf der Liege am Mittag nicht lange genug gehen kann, möchte man von dieser Polstereinheit so schnell wie möglich wieder runter. Das kann so fast jeder verstehen. Doch dazu gibt es heute kaum noch einen Grund.
Es kann aber auch durchaus lustig ein auf einem Zahnarztstuhl. Was, das können Sie nicht glauben?
Seit vielen Jahren ist unser Stuhl der Star in vielen kleinen Filmen, die deutschlandweit Hunderttausende amüsiert haben.
Außerdem erfahren Sie auch, was nun wirklich am 01. April in der Praxis Zahngesundheit Halle passiert ist. Hier die besten Szenen in einem kleinen Video und die Auflösung des Rätsels:
Der Fortschritt ist nicht aufzuhalten
Während in den grauen Vorzeiten der Zahnmedizin ein Behandlungsstuhl eher einem harten Sitzmöbel beim Barbier ähnelte, scheinen die heutigen Dentaleinheiten so modern, als hätte man sie direkt aus einem Raumschiff herausgeschraubt.
Ergonomisch optimiert für den Zahnarzt, damit er entspannt seinen Job erledigen kann. Extrem bequem für den Patienten, in bunten und freundlichen Farbtönen gestaltet sowie formschön in einem stylischen Design konzipiert.
Welche enormen Fortschritte hier die Zahnmedizintechnik in den letzten Jahren gemacht hat, wird auch dem Patienten erst dann wirklich bewusst, wenn er mal das Dentalmuseum Zschadraß in der Nähe von Colditz (Sachsen) besucht hat.
Auf fast 250 Quadratmeter Ausstellungsfläche wird hier mit vielen imposanten Exponaten die Geschichte der zahnärztlichen Berufsausübung eindrucksvoll erzählt. Das Museum ist nicht nur für das zahnmedizinische Fachpersonal eine Reise wert, auch der herkömmliche Patient kann hier das Gruseln lernen.
Deutsche Wertarbeit
Egal wie eine Zahnarztpraxis gestaltet ist, der Behandlungsstuhl steht immer im Zentrum. Er ist das Herzstück der Praxis oder, wie Zahnarzt Roger Barz gerne sagt, seine Werkbank.
Kein Gerät wird so stark in Anspruch genommen wie der Zahnarztstuhl. Logisch, dass für ihn hier keine Abstriche bei der Auswahl gemacht werden.

„Schon beim Kauf der ersten Behandlungseinheit im Jahr 2007 habe ich nichts dem Zufall überlassen. Ich habe mich damals für deutsche Wertarbeit entschieden und bin direkt nach Brunnthal in das bayrische Werk von Ultradent gefahren und habe mir meinen Stuhl direkt zusammengestellt.

Kabelloser Fußanlasser, LED-Arbeitslicht, Touchscreen, Intraorale Kamera, extra bequeme Aufpolsterung und eine Speziallackierung aus dem Porsche-Werk – damals vor gut 12 Jahren der allerneuste Schrei.“, schildert stolz der Praxisinhaber.

„Nach gut vier Stunden in der Bemusterungshölle und fast 60.000 Euro später, gab es dann vom Verkaufsleiter Weißwürste und ein Hefeweizen zum Mittag. Den Schluck konnte ich auf diesen Schreck dann auch dringend gebrauchen.“, fügt Roger Barz scherzhaft an.
Altgedient mit einer Zwangspause
Die Einheit weist äußerlich bis heute kaum einen Kratzer auf. Doch das strapazierte Innenleben gab nach und nach seinen Geist auf. Notwendige Reparaturen wurden immer häufiger und die Liste der Mängel immer länger. Kein Wunder, schließlich lief das gute Stück an vier Tagen die Woche von 7:30 Uhr morgens bis 18:00 Uhr abends ohne Unterlass.
„Aber eigentlich sind 12 Jahre nicht so lange Zeit für einen Behandlungsstuhl.“, merkt Roger Barz an. „Viele Dentaleinheiten laufen 17, 18 Jahre und länger. Doch hier ist es anders. Die ersten Kinderkrankheiten stellten sich 2015 nach unserem Brand in der Praxis ein.

Bei den umfassenden Sanierungsarbeiten wurde der Stuhl demontiert und in ein Lager verbracht. Dort stand er dann fast ein halbes Jahr ohne Betrieb. Das kann für eine Behandlungseinheit auf Dauer nicht gut sein. Im Spätwinter diesen Jahres habe ich dann entschieden, einen neuen Zahnarztstuhl zu kaufen.“
Schöner Bohren
Auch hier wurde beim Kauf des Behandlungsstuhles nicht gespart. Wer möchte schon, wenn er jahrelang Mercedes gefahren ist, dann in einen Fiat Panda steigen? Kommt nicht in Frage!
Die Wahl fiel recht schnell auf die „Teneo“ von der Firma Sirona aus der Siemens-Unternehmensgruppe.
„Das wunderschöne Design und die hohe Funktionalität haben mich sofort überzeugt. Diese oder keine! In den großzügigen Räumlichkeiten unserer Praxis wird sie in Zukunft das Schmuckstück sein. Nicht nur zur Freude des Zahnarztes, sondern auch seiner Patienten.“
R.I.P.
„Rest in Peace“, liebe alte Ultradent! Wir hatten eine schöne Zeit und scheiden ohne Groll. Du bist mir nicht nur eine gute und treue Begleiterin in all den 12 Jahren gewesen, auch verbinden uns viele schöne Momente. Du warst nur nicht „Zahnarzt best Girl“, sondern auch fast schon so was wie ein kleiner Filmstar.

Hunderttausende haben Dich in Filmen wie „Wir haben Notdienst“ oder „Freitag der 13. – Besuch beim Zahnarzt“ oder „Ein Zahnarzt verschläft seinen Urlaub“ und das „WeihnachtsMovie 2018“ in der Hauptrolle bewundert. Hier kommt meiner/unser Lieblingsfilm:
Wo auch immer Du dann sein wirst, lieber Zahnarztstuhl. Grüße mir die Zahnfee! Herzlichst, Dein ergebener Bohrmeister.
Fotos: Stadtarchiv Halle, Hartmut Friedrich und Roger Barz