Die Röntgenaufnahme in einer Zahnarztpraxis
Orthopantomogramm, kurz auch OPG genannt
Diese Aufnahmetechnik, die bereits in so fast allen Zahnarztpraxen Einzug gehalten hat, wird auch allgemein als Panorama-Aufnahme bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine zweidimensionale Röntgenaufnahme, die einen Gesamtüberblick auf das menschliche Gebiss bietet. Top!
Bei dieser Aufnahme wird nicht nur der einzelne Zahn erfasst, sondern alle Zähne, beide Kieferhälften mit ihren Alveolarfortsätzen, die Kiefergelenke sowie Teile der Kieferhöhlen. Das ermöglicht dem Zahnarzt eine gute Übersicht.
Wie wird ein OPG erstellt?
Dafür fährt die Röntgenquelle berührungslos um den Kopf herum, auf fast dem Radius der Zahnreihen in Ober- und Unterkiefer. Sowohl Strahlenquelle als auch Bildmedium befinden sich außerhalb der Mundhöhle. Um eine genaue Positionierung des Kopfes zu sichern und vor Verwackeln zu schützen gibt es eine Kopfhalterung mit Kinn und Schläfenstütze. Das Bild muss schließlich scharf sein.
Was kann der Zahnarzt auf dem OPG erkennen?
Zu entdecken gibt es eine versteckte Karies, der Zustand des Zahnhalteapparates, der Verdacht auf Parodontitis, die Stellung der Kiefergelenke, Entzündungen im Kieferbereich, entzündete Wurzelspitzen, bei der Extraktion vergessene Zahnreste, ein Herdgeschehen durch Entzündungen und auch Veränderungen in den beiden Nasennebenhöhlen. Ein OPG steckt oftmals voller Überraschungen.
Für eine solide Diagnostik ist ein OPG unabdingbar!
Das OPG gehört heute in jede moderne Zahnarztpraxis. „Meiner Meinung nach wird heute viel zu wenig in den Zahnarztpraxen geröntgt.“, kritisiert Zahnarzt Roger Barz aus Halle an der Saale. „Wir beobachten bei so fast jeder Aufnahme einen zusätzlichen Befund, der so unentdeckte geblieben wäre und irgendwann mit Sicherheit Beschwerden verursacht hätte.“
„Natürlich versuchen wir dabei ein gesundes Maß in der Notwendigkeit dieser Röntgenaufnahmen zu finden. Hilfreich ist hierbei auch, dass unsere Praxis über eine digitales OPG verfügt.
Das macht die Bildauswertung nicht nur sehr komfortabel und genau, sondern reduziert auch die Strahlenbelastung für den Patienten deutlich und macht eine gezielte Behandlung der Beschwerden möglich.“ fügt der Inhaber der Praxis Zahngesundheit Halle an.
Wie hoch ist die Strahlenbelastung und zahlt das meine Kasse?
Die Röntgenbelastung durch ein OPG (Gesamtdarstellung Ober- und Unterkiefer) hat bei der herkömmlichen Methode eine Strahlenbelastung von ca. 0,054 Millisievert, mit der digitale Technik ca. 0,041 Millisievert. „Natürlich können sich wenige Patienten unter diesen technischen Werten kaum etwas vorstellen.“, merkt Roger Barz an. „Deswegen hier eine kleine Verdeutlichung: Erfolgt die Röntgenaufnahme mit einem digitalen OPG, dann entspricht die Strahlenbelastung ungefähr einem einstündigen Transatlantik-Flug. Ja, auch in den Urlaub zu fliegen, kann durchaus etwas Gefährliches an sich haben…“
…und man sollte auch nicht an Halloween unbedingt röntgen fügt Roger Barz scherzhaft an. Warum das so ist können Sie oben in unserem kleinen und witzigen Video sehen.
Übrigens, das OPG ist eine gesetzliche Leistung und wird von den gesetzlichen Krankenkassen unter bestimmte Voraussetzungen und einer begründeten medizinischen Indikation anstandslos übernommen.
Wie eine OPG-Aufnahme erstellt wird, zeigt unser indischer Kollege in einem liebevoll arrangierten Video.
Fotos: Matthias Vogel, Marco Warmuth, Ropger Barz, Pixabay