Definition Ausbildungsassistent bzw. Vorbereitungsassistent in Halle/Saale
Grundlage für eine Zulassung als Zahnarzt bzw. Zahnärztin
Nach dem erfolgreichen Abschluss an der Martin Luther Universität Halle-Wittenberg oder einer beliebig anderen Universität in der Bundesrepublik Deutschland – das Studium dauert in der Regel fünf Jahre – werden die jungen Assistenten in das Berufsleben als Zahnarzt bzw. Zahnärztin eingeführt. Es ist der Übergang in eine spätere Selbstständigkeit oder auch Basis für die Zulassung als angestellter Zahnarzt/Zahnärztin. Die Assistenzzeit dauert mindestens zwei Jahre, aber maximal vier Jahre.
Im Anschluss an diese Zeit erhält der junge Kollege oder Kollegin die Berechtigung gesetzlich, versicherte Patienten behandeln und auch abrechnen zu können. Diese Zulassung erteilt für unser Bundesland die Kassenzahnärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KZV).
Praktische Erfahrungen in der Zahnmedizin sammeln
An der Universität lernen die jungen Absolventen die Grundlagen der Zahnmedizin. Je nach Universität können hier die erlernten Fähigkeiten oft doch sehr unterschiedlich sein. Während der Assistenzzeit sammelt der junge Berufskollege nicht nur wertvolle praktische Erfahrungen in der Behandlung von Karies, hilft bei Zahnschmerzen im zahnärztlichen Notdienst der Stadt Halle, verhindert Parodontitis, lernt Zahnersatz gemeinsam mit dem Labor für den Patienten zu planen und auch umzusetzen, sondern er wird auch fit für eine selbstständige Tätigkeit als Zahnarzt bzw. Zahnärzte gemacht. Gleichzeitig ist es auch möglich, dass sein/ihr Behandlungsspektrum nicht nur gefestigt, sondern auch kontinuierlich erweitert wird. Viele junge Assistenten nutzen diese Zeit auch, um wissenschaftlich tätig zu sein bzw. eine Doktorarbeit zu beenden.
Der Zahnarzt als Unternehmer
Doch nicht nur die reine Zahnmedizin ist für das erfolgreiche Führen einer spätere Zahnarztpraxis notwendig. Der Job als Zahnarzt ist auch ein Dasein als Selbstständiger in einem Markt, der immer anspruchsvoller und in den größeren Städten, mit einer Überversorgung an guten Zahnärzten, auch härter wird.
In Halle – so hat die Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt erst jüngst veröffentlicht – ist eine Überversorgung an Zahnärzten bzw. Zahnärztinnen von 125 Prozent feststellbar. Das bedeutet im Klartext, dass ca. jeder vierte Zahnarzt in der Stadt an der Saale überflüssig ist.
Zusätzliche Aspekte der Assistenzzeit als Berufskollege
Aus diesem speziellen Grund gibt es auch zusätzliche Fähigkeiten, die ein neuer Berufskollege hier erlernen muss. Dazu gehört die Führung eines Teams, der Aufbau einer Prophylaxe-Abteilung und die Organisationen von Terminen und Behandlungsabfolgen. Kurzum, wie gestalte ich eine funktionierende Zahnarztpraxis mit einem guten Service für meine Patienten.
Unabdingbar hierfür sind auch fundierte Kenntnisse im Management einer Praxis und dem Praxismarketing.
Diese Kenntnisse werden den Studenten an der Universität entweder marginal oder überhaupt nicht vermittelt. Auch wichtige Themen wie Betriebswirtschaft, das Abrechnen von zahnärztlichen Leistungen über einen Heil- und Kostenplan (HKP) und die behördlichen Auflagen zum berechtigten Führen einer Zahnarztpraxis dürfen in der Ausbildung nicht ausgespart bleiben.
Die Selbständigkeit als späterer Zahnarzt
„Aus diesem Grund kommt dem Vertragszahnarzt, der einen Assistenzzahnarzt oder eine Assistenzzahnärztin verpflichtet, eine große Verantwortung zuteil.“, schildert Zahnarzt Roger Barz. „Es geht in erster Linie nicht nur darum, auch eine Füllung solide und routiniert zu legen, sondern ebenso das Rüstzeug für eine spätere erfolgreiche Niederlassung als Zahnarzt zu erlangen.“, führt der Inhaber der Praxis Zahngesundheit Halle fort. „Auch wenn es vielleicht für den einen oder anderen frischen Absolventen der Universität hart klingt, aber ein Zahnarzt ist in der heutigen Zeit ein Einzelunternehmer und unterscheidet sich kaum in seiner Position vom Besitzer einer Würstchenbude, eines Tabakshops oder einer Strumpfboutique. Nur mit dem Unterschied, dass er Zähne bohren und auch ziehen darf.“
Eine herzliche Verabschiedung am Ende der Assistenzzeit versteht sich natürlich von selbst, wie hier im Falle von Frau Christina Böhm. Und eine ebenso herzliche Begrüßung ebenso.
Fotos: Hartmut Friedrich, Roger Barz & Pixabay