Ist Kakao gesund für die Zähne?
Süßigkeiten genießen ohne Reue
In diesem kleinen Beitrag werden Sie heute vermutlich Erstaunliches erfahren. Es wird vielleicht Ihren bisher kritischen Blick auf das Thema „Schokolade & Süßigkeiten“ radikal verändern. Das glauben Sie nicht? Okay, dann bleiben Sie ruhig weiterhin skeptisch.
Aber vielleicht wird Ihnen dieser Artikel wenigstens die Möglichkeit geben, künftig an Ostern, Weihnachten oder auch zwischen den Festen, Schokolade ohne schlechtes Gewissen genießen zu können. Dieser Gedanke gefällt Ihnen… dann sollten Sie unbedingt weiterlesen! Sie können sich dabei auch eine Tafel Schokolade aufmachen. Kein Scherz!
Unsere Zahnarztpraxis in Halle liebt Schokolade!
„Fast alle meine Patienten wissen von mir, dass ich nicht zu den Berufskollegen gehöre, die das Naschen grundsätzlich verteufeln. Genauso wie meine Patienten liebe ich den Genuss von Schokolade und komme nur sehr schwer an meinen geliebten Schokobons, einem Toffifee oder Mon Cheri vorbei.

Daraus macht der Dentist auch kein Geheimnis. Spätestens nach dem OsterMovie 2019 wissen nicht nur die Abonnenten seines sozialen Netzwerkes bei Facebook sowie YouTube und seine Patienten darüber bestens Bescheid. Wir lieben Schokolade! Hier können Sie das Video direkt schauen:
Das ich mit dieser süßen Schwäche auch während unserer Sprechstunde nicht hinter dem Berg halte, bemerken wir immer vor Weihnachten oder an Ostern. Dann spendieren viele Patienten dem Team unserer Praxis speziell diese kleinen Leckereien.“, schildert Zahnarzt Roger Barz. Angst vor einer unkontrollierten Gewichtszunahme oder bösem Karies hat er nicht.

Warum der Zahnarzt den Hüftspeck nicht fürchtet, können Sie hier in diesem spannenden Beitrag lesen. Und warum Sie ebenso ohne Reue Schokolade genießen können und Schokolade sogar gesund für Ihre Zähne sein kann, erfahren Sie hier in diesem Beitrag.
Die schlechte Nachricht zuerst
Es ist unbestritten. Schokolade macht Karies. Die Löcher in den Zähnen entstehen durch Säuren, die Ihre Mundbakterien aus dem darin enthaltenen Zucker produzieren. Der erwiesene Bösewicht ist hier in diesem Fall der Streptokokkus mutans. Er liebt Kohlenhydrate und macht dabei keinen Unterschied, ob Sie nun Kartoffeln, Nudeln oder auch Weißbrot essen.

An allem hat er Gefallen und produziert daraus unlösliche Verbindungen, die sich auf der Zahnoberfläche ablagern, die sogenannte Plaque. Wird dieser Belag nicht wirksam entfernt, wird die Bildung von Karies begünstigt. Ein Loch im Zahn droht. Au Backe!
Und jetzt die gute Nachricht
Für Schokolade und dem darin enthaltenen Kakao gilt das nur bedingt. Denn die exotische Frucht enthält eine wertvolle Substanz, das Theobromin. Dieser Wirkstoff aus der Gruppe der Alkaloide hat einen positiven Effekt auf die Schmelzhärte Ihrer Zähne. Seine chemische Struktur und auch seine Eigenschaft ist der des Koffeins sehr ähnlich. Wissenschaftler des Technologischen Instituts Massachusetts fanden in Tests heraus, dass durch diesen enthaltenen Stoff sowohl Calcium als auch Phosphat schneller in den Zahnschmelz gelangen und so Defekte schneller repariert werden können.

Das Hydroxylapatit, welches den Schmelz härtet, wird über das Theobromin derart in der Neubildung angeregt, dass die Kristallgröße vier Mal so groß ist wie in der Bildung ohne Theobromin.
Außerdem zählen zu den Bestandteilen von Kakao Tannine, Phoshate, Fluor und Oxalsäure. Tannin verhindert, dass Bakterien Zucker in zahnschädliche Säure verwandeln und die Oxalsäure senkt die Säurebildung des Speichels und reduziert die Plaquebildung. Kann also Kakao Karies heilen?
Schocki statt Putzi?
Sollte man nun am Abend auf das Zähneputzen gänzlich verzichten und dafür vor dem Zubettgehen lieber ein Stückchen Schokolade verdrücken? Und am Morgen danach das Bürsteln im Bad komplett sein lassen und eher ein Tässchen Kaffee mit einem Schokobon genießen? Sicherlich nicht!

Die Nachteile des Schokoladengenusses überwiegen leider und all zu viel Kakao ist in den gängigen Sorten auch nicht mehr enthalten. Aber es reift die Erkenntnis, dass viele Dinge oftmals nicht so schlecht sind, wie uns vielleicht bewusst ist.
Haben Sie also kein schlechtes Gewissen, wenn Sie sich mal wieder eine süße Auszeit gönnen. Ihr Zahnarzt verzeiht Ihnen. Versprochen!
Nie mehr zum Zahnarzt?
Ein anderer Effekt darf natürlich auch nicht außer Acht gelassen werden. Essen Sie etwas Süßes und es zieht plötzlich unangenehm an einem Zahn, dann kann dies unter Umständen ein Hinweis auf eine winzige Karies oder eine defekte Füllung sein. Nicht jedes noch so kleine Loch im Frühstadium kann unbedingt vom Zahnarzt auch entdeckt werden.

Sensible Patienten spüren sofort, wenn irgendetwas mit den Zähne nicht stimmt und können so dem Berufskollegen hilfreiche Tipps geben, an welcher Stelle er vielleicht mal etwas intensiver nachspüren sollte.
Das erspart zwar nicht die notwendige Vorsorgeuntersuchung im laufenden Jahr und den wichtigen Stempel im Bonusheft, aber es hilft vielleicht überraschende Zahnschmerzen zu vermeiden. Noch mal Glück gehabt!
Süßes Halbwissen
Doch macht Schokolade – wie so gern immer behauptet wird – dazu auch noch glücklich? Diese landläufige These ist leider nicht ganz zutreffend. Schokolade enthält zwar einen natürlichen Anteil an Phenylethylalanin, ein Hormon, das für unser Glücksgefühl zuständig ist und auch beim Frischverliebten in hohen Dosen produziert wird.

Die in der Schokolade enthaltene Menge ist aber nicht mal ansatzweise ausreichend, um tatsächlich eine nachweisbare Wirkung auf unseren Körper zu haben.
Aber was gibt es Schöneres als sich ein Stückchen zartschmelzende Schokolade auf der Zunge ganz langsam zergehen zu lassen. Das macht doch wirklich glücklich! Auch, wenn es vielleicht nur ein Placebo-Effekt sein sollte. Egal, lecker!
Noch was übrig?
So, nun haben Sie unseren kleinen Artikel zu Ende gelesen. Vielleicht ist sogar noch was übrig von Ihrer Schokoladentafel. Herzlichen Glückwunsch! Und vielleicht reicht es sogar noch für einen weiteren Snack.
Damit Ihre Zähne keinen weiteren Schaden nehmen, müssen Sie jetzt nicht sofort ins Bad rennen und die Zähne putzen.

Ein zuckerfreier Kaugummi tut es zur Not auch. Denn der fördert die Speichelbildung und neutralisiert somit alle schädlichen Säuren, die beim Verzehr von Schokolade und Zucker entstehen.
Für den zweiten Schoko-Snack sollten Sie sich aber ein bisschen Zeit lassen! Unser Speichel braucht schon eine kleine Weile, bis die Spuren der kleinen Nasch-Attacke beseitigt sind.
Schlagen Sie dann aber wieder zu, dann können Sie sich hier unser OsterMovie aus dem Jahr 2015 anschauen. Was passiert, wenn am wichtigsten Wochenende der Osterhase plötzlich Zahnschmerzen bekommt.
Fällt dann das Osterfest ins Wasser? Wer kann ihm schließlich helfen?
Zu viel Schokolade und eine mangelhafte Mundhygiene können also ganz übel enden. Nur so zur Warnung!
Fotos: Matthias Vogel, Roger Barz & Pixabay