Wie nicht nur ein Zahnarzt Gutes tun kann
Zahnschmerzen können helfen
Au Backe! Ein Zahn schmerzt böse und muss raus. Alltag in einer Zahnarztpraxis. Für den Patienten oftmals eine Ausnahmesituation. Ist die Prozedur dann aber glücklich überstanden, zeigt sich häufig, dass nicht nur ein Zahn aus dem Mund des Patienten entfernt wurde, sondern auch das ein oder andere Metall, welches ein früheres Kariesloch abdeckte. Und manchmal schimmert es sogar ein wenig golden.
Doch was damit tun? Einfach entsorgen? Zum Goldschmied gehen und dort abgeben? Wer nimmt mein Gold überhaupt an, an dem vielleicht noch eine halber Zahn hängt? Und was ist das alles eigentlich noch wert?
Zahngold ist nicht forever!
Auch in Zeiten von Keramikkronen und Veneers werden heute noch gern Metalle bei der Versorgung von kariösen Defekten verwendet. Reines Gold, wie früher, kommt dabei jedoch nur noch selten zur Verarbeitung im Zahnlabor zur Anwendung. Dafür ist der Rohstoffpreis an den Börsen in den letzten Jahren viel zu stark gestiegen. Oftmals werden nur noch goldhaltige oder goldreduzierte Legierungen, gerade bei Teilkronen und Kronen, verwendet.
Doch irgendwann muss auch die solideste zahnärztliche Arbeit den Mund des Patienten verlassen. Schade eigentlich! Doch auch, wenn Sie vielleicht den Verlust Ihres Zahnes nachtrauern, können Sie hier Gutes tun.
Ab in die Dose!
Schon bereits seit einigen Jahren besteht die Möglichkeit, dass Sie Ihr Zahngold einem guten Zweck zukommen lassen können. Immer mehr Zahnarztpraxen stellen eine speziell hierfür geeignete Dose auf. Somit haben die Patienten die Möglichkeit, ihr Zahngold oder andere Edelmetalle der Vereinigung „pro famila“ spenden zu können.
Die Dosen werden 1-2 Mal im Jahr getauscht, immer nach telefonischer Absprache. Das Spendenergebnis wird einige Wochen später in einem Dankschreiben und einer Quittung mitgeteilt. Diese Aktion läuft seit über 10 Jahren seriös, unaufdringlich und problemlos. Hier unter diesem Link können Sie mehr dazu erfahren.
Gold gegen Gewalt
Die einzelnen Regionalstellen des Bundesverbandes „pro familia“ helfen vor allem Kindern, die schwere körperliche und psychische Traumata erfahren haben. Prävention gegen Gewalt ist den qualifizierten Mitarbeitern besonders wichtig.
Sie unterstützen Schwangere, Mütter und Familien in schwierigen Lebenssituationen, beraten bei Konflikten und Gewalt in der Partnerschaft und helfen damit, die Lebenswelt von Kindern glücklicher zu gestalten. Dabei sensibilisieren und beraten sie die Eltern, Lehrer/innen und andere Bezugspersonen.
Doch oftmals reichen die öffentlichen Mittel nicht aus, um auch immer ausreichend helfen zu können. Daher ist „pro famila“ auf privates Engagement und Spenden angewiesen. Und hier kommen Sie und wir ins Spiel.
Ab in die Tüte?
„In unserer Praxis rufen gefühlt x-mal die Woche irgendwelche Firmen von sonst woher an, die gern das Edelmetall unserer Patienten verwerten möchten. Sie locken gern mit tollen Erlösen, die man dann als Praxisinhaber noch so ganz nebenbei erzielen kann“, schildert Zahnarzt Roger Barz.
„Die Zusammenarbeit mit solchen Unternehmen habe ich immer kategorisch abgelehnt und das Zahngold meinen Patienten in eigens dafür angeschafften Tütchen mitgegeben. Was letztendlich damit passiert ist, ob es bei einem Goldschmied abgegeben wurde oder unbeachtet in irgendeiner Schublade daheim gelandet ist, kann ich überhaupt nicht einschätzen.“, so Zahnarzt Roger Barz.
Es klappert ordentlich in der Dose
„Als mir schließlich eine Bekannte erzählte, dass man das Zahngold auch einem guten Zweck zukommen lassen kann, war ich sofort begeistert.“, erinnert sich der Inhaber der Praxis Zahngesundheit Halle.
„Dabei überzeugte mich besonders die Arbeit von „pro familia“. Wer braucht Unterstützung dringender als unsere Kinder?!
Seitdem steht in unserer Praxis diese Dose und es kommt schon ordentlich was zusammen. Denn wir haben bemerkt, dass unsere Patienten sehr gern ihr Zahngold für diesen guten Zweck spenden.“ Vielen Dank!
Fotos: Hartmut Friedrich, Matthias Vogel und Pixabay