Die Story hinter der Geschichte
Das Blog zum Sonntag Ausgabe 3
Für viele gehört es zum schlimmsten Augenblick beim Zahnarzt überhaupt. Der Moment, wenn es zum unvermeidlichen Abdruck kommt. Hier reagieren Patienten nicht nur äußerst sensibel, sondern oftmals sogar hochgradig panisch. Warum das so ist, das erklären wir Ihnen etwas später in diesem Beitrag. Doch zuerst erzählen wir aber die Story zu unserem aktuellen OsterMovie.
Am Beginn einer jeden Geschichte steht immer eine kühne Idee. Sie ist die Grundlage für einen spannenden Trailer. Doch dann muss die ganze Geschichte auch richtig in Szene gesetzt werden. Ein Trailer allein macht noch keine Story.
Das macht oftmals eine Menge Arbeit. Dabei sind wir ganz fix unterwegs. Nicht mal eine Woche lag zwischen Drehtag und Veröffentlichung. Am Abend vor den Feiertagen war die Premiere… die konsequente Fortführung einer fixen Idee, die wir schon im letzten Jahr hatten. Die Botschaft ist auch in 2019 wieder eindeutig, wichtig, überzeugend und vor allem sehr unterhaltsam. Wir lieben Schokolade!
Eine Botschaft, die ankommt!
Das fanden auch unsere User. Das Video wurde kräftig geliked, kommentiert und geteilt. Schon nach wenigen Tagen erreichte es über 15.000 Menschen bei Facebook und wurde über 5.000 Mal aufgerufen. Dabei hat unsere Seite in diesem sozialen Netzwerk nur knapp 1.000 Abonnenten. – Wieder mal ein schöner Erfolg. Die Arbeit hat sich also gelohnt.
Unterstützt wurden wir auch hier von Silvio Kelz. Von ihm stammen nicht nur ein Großteil der Aufnahmen in der Praxis und auf den Straßen von Halle, sondern natürlich auch der spektakuläre Drohnenflug über der Mansfelder Brücke. Vielen Dank Silvio Kelz!
Entlastung für den Produzenten
Für Roger Barz bedeutete dieser Dreh, dass er sich nun viel besser auf die Einstellungen der einzelnen Szenen konzentrieren konnte. „Ich war nicht wieder gleichzeitig Regisseur, Scriptgirl und Kameramann, sondern konnte mich voll auf die Umsetzung des Drehbuchs fokussieren.
Natürlich gibt es auch bei diesem Film kein wirkliches Drehbuch. Es gibt im Grunde eigentlich gar nichts, nur eine vage Idee. Ich schaue einfach aus dem Fenster, ob das Wetter aktuell für eventuelle Außenaufnahmen passt, die Hasenkostüme frisch gewaschen und die Requisiten alle besorgt sind.
Mit zwei, drei kurzen Anrufen werden alle Beteiligten zusammengetrommelt und dann geht es los. Natürlich habe ich einen klaren Plan, was die effiziente Dreh-Abfolge der einzelnen Szenen bedeutet, aber die ganze Geschichte erschließt sich für alle Protagonisten oftmals erst bei der Film-Premiere.
Das kennen alle bereits schon, denn das Ergebnis passt fast immer und vor allem wissen meine Mitstreiter, dass es wirklich schnell geht. Der fast vierminütige Film war in nur knapp 3 Stunden komplett abdreht und das an fünf verschiedenen Locations. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen braucht dafür meistens eine ganze Arbeitswoche! Das erklärt wohl die hohen GEZ-Gebühren.
Immer unterwegs
Es bedeutet aber auch, dass Roger Barz bei diesem Dreh nun häufiger in das unbequeme und warme Hasenkostüm steigen musste. Das hing hauptsächlich mit der diesjährigen Wahl des Fortbewegungsmittels zusammen.
Unser Osterhase ist ein bisschen wie das Sandmännchen aus dem DDR-Fernsehen. In jeder Ausgabe kommt er mit einem anderen Fahrzeug um die Ecke. Mal ist es ein einfaches Fahrrad, ein anderes Mal ein schnittiges Motorboot, mit einem Heißluftballon war er auch schon in der Luft und auf das Abenteuer Trampen ließ sich unser Hase ebenfalls schon mal ein.
Diesmal sollte es hipp und trendy sein. Unser Hase als urbaner Stadtbewohner, immer am Puls der Zeit, flexibel unterwegs und dabei ganz und gar nachhaltig. Jawohl, ein Elektroroller muss her!
Hier rollt der Chef noch selbst
Auch, wenn im Video die Fahrt mit dem Roller recht entspannt wirkt, in einem Hasenkostüm mit einem stark eingeschränkten Sichtfeld, schaut die Sache sprichwörtlich schon ganz anders aus. „Es ist ziemlich gefährlich, denn man sieht nur die ersten 10 Meter vor sich, was aber rechts und links von einem passiert, entzieht sich völlig der Kenntnis. Logisch, dass ich diesen Stunt unserer Schauspielerin Johanna Engel nicht zumuten wollte. Also muss der Chef selbst auf den Scooter. Zum Glück ist ja alles noch gutgegangen.
Dabei ist es in der heutigen Zeit gar nicht so selbstverständlich, einen Elektroroller benutzen zu können. Halle ist noch eine der wenigen Städte in Deutschland, wo dieses Fortbewegungsmittel noch am Straßenrand steht. Viele andere Anbieter haben, auf Grund der Coronakrise, die Winterpause verlängert oder den Betrieb komplett eingestellt. In Halle aber rollt der Hase noch.
Und das zu einem moderaten Preis. Fast anderthalb Stunden waren wir mit dem Gerät unterwegs, zwei Fahrten wurden ausgelöst und der Preis betrug hierbei exakt 14,45 Euro. Nicht unbedingt billig, aber auch nicht sonderlich teuer.
Low Budget
Und damit wären wir auch bei einem wichtigen Thema, den Produktionskosten. Es ist mittlerweile ein kleiner Sport von Roger Barz, das Budget jedes Jahr noch niedriger zu halten als im Jahr davor. Leider glückte uns dies beim aktuellen Dreh nicht. Das lag nicht nur an der Fahrt mit dem Elektro-Scooter, sondern hauptsächlich an der wichtigsten Requisite des Films, dem Eimer Nutella. Trotz intensiver Recherche, war dieser nicht billiger als für 13,75 Euro im Selgros in Teutschenthal zu bekommen. Damit stiegen die Produktionskosten in 2020 auf einen sagenhaften Betrag in Höhe von 28,20 Euro! Was für eine Verschwendung!
Ich glaub mich hebt’s…
Doch warum ist für viele Patienten das Thema „Abdruck beim Zahnarzt“ so besonders? Viele Patienten leiden beim Zahnarzt unter einem ausgeprägten Würgereiz.
Im Grunde ist der Würgereiz ein äußerst sinnvoller Reflex, verhindert er doch, dass Fremdkörper, die wir vielleicht mit der Nahrung aufnehmen könnten, in den Rachenraum oder die Luftröhre gelangen.
Dieser Abwehrmechanismus ist ganz natürlich, dennoch ist er nicht bei jedem Menschen gleich stark ausgeprägt. Aber bei Patienten, die negative Erfahrungen beim Zahnarzt gemacht haben, kann dieser Reflex mitunter sehr heftig ausfallen. Der Abwehrmechanismus richtet sich hier gegen die eigentliche Zahnarztbehandlung und soll weitere belastende Erfahrungen verhindern. Der Körper schützt sich hier oftmals unbewusst vor zusätzlichem Stress.
Das kann für den Zahnarzt unter Umständen zu einer wahren Herausforderung werden, denn bei fast allen Behandlungen, die für die Erstellung von Zahnersatz notwendig sind, kommt man nicht um einen Abdruck herum. „In solchen Fällen verwenden wir natürlich nicht Nutella. Damit könnte unser Labor nicht sonderlich viel anfangen.“, so Zahnarzt Roger Barz.
„In meiner zusätzlichen Ausbildung im Umgang mit Angstpatienten sind mir verschiedene Techniken vertraut, die durch eine einfache Intervention diesen Reflex extrem minimieren oder sogar komplett verschwinden lassen. Die Patienten sind dann immer völlig überrascht, dass ein Abdruck beim Zahnarzt eine ganz normale Angelegenheit werden kann, auch ohne Nuss Nougat Creme.
Fazit…
…es hat auch in diesem Jahr wieder mal echt Spaß gemacht, eine herkömmliche Behandlungssituation in eine witzige Filmidee umzusetzen. „Es ging alles so fix und unkompliziert, so dass wir gar nicht so recht ausgelastet waren. Also bin ich mit Silvio Kelz am Ostersonntag noch mal in die Praxis gefahren und habe noch eine zweite Idee in knapp einer Stunde abgedreht. Das Ergebnis können Sie hier sehen:
Na dann Prost! Herzlichst Ihr Zahnarzt Roger Barz
Fotos in dieser Ausgabe: Marco Warmuth, Silvio Kelz & Roger Barz